Versionen der HF 110C
99 4651, 99 4652, 99 4653
Auf der Nordstrecke der RüKB kamen ab 1964 bis 1968 drei HF 110C zum Einsatz. Diese wurden nach der Einstellung des Betriebs auf der Luckenwalde-Jüterbog Kreisbahn auf das Rügener Schmalspurnetz umgesetzt. Es waren die 99 4651, die 99 4652 und die 99 4653, welche sich alle in Details voneinander unterscheiden - Pufferbohlen, seitl. Fenster, Läutewerk, Sicherheitsventil, Leitungsverlegung, Griffstangenausschnitte, Tenderformen. Diese Unterschiede versuchte ich, im Modell nachzubilden. Vom Bau der 99 4652 habe ich einen ausführlichen Baubericht erstellt.
99 4651
Die 99 4651 kam hauptsächlich auf der Nordstrecke im Bereich Fährhof-Altenkirchen zum Einsatz, wo sie die B-Kuppler 99 4602 und 99 4603 unterstützte und 1968 als erste der drei rügenschen HF 110C ausgemustert wurde. Im Unterschied zu den anderen beiden HF 110C besitzt der Tender keine Werkzeugkästen und ist als Schweißkonstruktion nachgebildet. Nach der Ausmusterung der 99 4651 wurde ihr Tender für die letzten Betriebsmonate mit der 99 4652 gekuppelt, da deren Originaltender zu stark verschlissen war. Folgende Besonderheiten sind an der Lok im Vergleich zur 99 4652 beim Nachbau berücksichtigt worden: kein Führerhausseitenfenster, spezifisches Dampfläutewerk auf erhöhter Konsole, viertelrund ausgeschnittene Pufferbohle sowie spezifische Leitungsverlegung.
99 4652
Die 99 4652 kam ebenfalls auf der Nordstrecke im Bereich Fährhof-Altenkirchen zum Einsatz, wo sie gemeinsam mit der 99 4651 den Betriebsdienst versah. Sie ist wohl die heute bekannteste Vertreterin der erhaltenen HF 110C. Folgende spezifischen Elemente sind bei dieser Lok nachgebildet: Führerhaus mit Seitenfenster, schräg beschnittene Pufferbohle, Elevator, spezifische Leitungsverlegung und Nachbildung des genieteten Originaltenders mit Werkzeugkästen.
99 4653
Die 99 4653 kam auf der Nordstrecke im Bereich Bergen-Wittower Fähre zum Einsatz. Bei der Firma Jung erst 1944 gebaut, unterscheidet sie sich in der Bauartausführung von ihren Henschel-Schwestern. Folgende spezifischen Elemente sind bei dieser Lok nachgebildet: Führerhaus ohne Seitenfenster, viertelrund beschnittene Pufferbohle, eckige Ausschnitte an den Griffstangen, Sicherheitsventile der Bauart Ackermann, quer verlaufendes Wasserrohr unter dem Kessel, kurzer linker Wasserkasten mit Klappen für die Werkzeugbox, Blechkranösen am rechten Wasserkasten, spezifische Leitungsverlegung und Tender mit Peilstangen, abweichender Kohlekastenform und ohne Kranösen.
"Reko" 99 4652
Die 99 4651 und 99 4653 blieben nicht erhalten. Die 99 4652 gelangte über verschiedene Stationen 1994 zurück nach Rügen und wurde ab 2011 wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Die "Reko" 99 4652 unterscheidet sich in einigen Details von der Ursprungsausführung aus den 1960er Jahren - Luftpumpe, Bremsschläuche, kein Elevator, rekonstruierter Tender ohne Werkzeugkästen von der 99 4651 sowie Peilstangen auf den Wasserkästen und auf dem Tender. Auch diese Unterschiede wurden beim Nachbau der Lok berücksichtigt.
Nicki+Frank S
Die Nicki+Frank S ist eine weitere besonders attraktive Variante der HF 110C. Walter Seidensticker ließ sie 1983 betriebsfähig aufarbeiten und von 1993 bis 2007 auf der Rügener Bäderstrecke einsetzen. Neben der Farbgebung gibt es eine Vielzahl von weiteren Unterschieden zur Regelbauart - große Dampfpfeife, Hutze auf dem Dach, geschweißter Tender und Wasserkasten, eckiger Kohlekasten, Bahnräumer mit Lücke zur Pufferbohle, Kranösen statt -haken auf Wasserkästen und Tender, Luftpumpe sowie Bremsschläuche. In den Jahren 2005 und 2006 fuhr die Lok im schwarzem Reichsbahnkleid und mit der Nummer 99 4652. Nur an den oben aufgeführten Details kann man sie auf zeitgenössischen Bildern von der originalen 99 4652 unterscheiden, welche an diesen Stellen ein anderes Erscheinungsbild aufweist.
Feldbahnversion
Als weitere HF 110C Version habe ich die erst 1952 gebaute Jung-Maschine aus dem Feldbahnmuseum Frankfurt für Spurweite TTf (Feldbahn) nachgebaut. Bei dieser Lok sind neben der anspruchsvollen grau-schwarzen Lackierung noch folgende Details gegenüber den Rügenloks erwähnenswert - geschweißtes Führerhaus und Tender, große Originalpufferbohle, Elevator, Halterungen für Wasserschläuche an Tender und Sanddom, eckige Griffstangenausschnitte, Wassereinlauf auf linkem Wasserkasten, Traktorleuchten, nur ein Griff an Rauchkammertüre, hohe Ackermannventile, geschweißte Blechkranösen auf den Wasserkästen, Peilstangen sowie eine spezifische Leitungsverlegung.