Tipps zum Modellbau

Wissenswertes und Teileübersichten

erste Selbstbauweiche fertige Weiche im Anlagenverbund Schwellenlehre Gleislehren Lehre im geraden Gleis Lehre im Bogenstück Lehre im Weichenbereich Gleisanlage "Fährhof" Streifenplan Gleismitte auf Plan gesteckt Aufzeichnen der Gleismitte fertiger Gleisplan verlegen der Schwellen mit Anschlag Lötlehre beim Gleisbau abgeändertes Märklingleis Selbstbaugleis
selbstgefertigte Drahtnägel und MS-Unterlegplatten fertiges genageltes Gleis gelötetes Gleis Gleis mit TT-filgran Kleineisen Gleisvergleich Gleisvergleich
Schalldämmung aus Gummigranulat aufgeklebte Schwellen mittige Führung Presswerkzeug und geätzte Nägel eingelegte Nägel und Unterlegplatten einpressen der Nägel eingepresste Nägel und fixierte Platten vorbereitete Schwellen vorbereitete Schwellen fertiges genageltes Gleis Wirkung des Gleises mit Wagen

Gleisbau für TTe

Bei meinen ersten Versuchen für die Schmalspurgleise nutzte ich die Seriengleise von Märklin. Ich trennte die Schwellenbänder auf und befestigte die einzelnen Schwellen mit einem größeren Abstand (6,25 mm) wieder an den Schienenprofilen. Dies sah zwar schon fast wie ein Schmalspurgleis aus, aber trotzdem erscheint die Schienenhöhe zu hoch und die Schwellen sind zu schmal und zu kurz.

Aus diesem Grunde suchte ich nach einer anderen Lösung. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass nur der Selbstbau ein befriedigendes Ergebnis bringen kann.

Im Internet wurde ich auf Schienenprofile mit Code 40 aufmerksam. Diese kann man bei der Fa. Marsilius unter dem Punkt "Z - Micro Engineering" bestellen. Die nur 1 mm hohen gealterten Schienenprofile sehen sehr filigran aus und wirken auf der Anlage einfach super.

Informationen zum eigentlichen Gleisbau fand ich auf den Seiten "Finescale N" von J. Emmermann. Die Lösung, Schienenprofile auf kupferkaschiertes Basismaterial zu löten, empfand ich als machbar. Einziges Problem ist die Herstellung der Schwellen. Um diese herzustellen, kaufte ich mir die Kleinkreissäge KS 230 von proxxon. Diese Gerät ist zwar relativ teuer, aber das Arbeitsergebnis ist überzeugend. Mit dem Hartmetallsägeblatt gesägte Schwellen sind ohne Nacharbeit verwendbar, da sie gratfrei sind. Vor dem Sägen ist die Platine auf die erforderliche Dicke von 1 mm zu fräsen. Dann werden die ersten Schnitte von 1,7 mm Breite durchgeführt. Hat man eine genügende Anzahl von Streifen, werden diese im Paket auf 12,5 mm Länge geteilt.

Um einem Kurzschluss vorzubeugen, muss nun die Kupferschicht getrennt werden. Dies geht am besten mit einem sehr feinen Sägeblatt (32 Zähne je cm). Dazu ist die Anfertigung einer kleinen Anschlaglehre recht hilfreich. Es hat sich als günstig erwiesen, den Schnitt versetzt auf einer Seite anzubringen - neben dem künftigen Schienenprofil. Somit fällt nach der späteren Farbgebung der Schwellen diese Trennung nicht mehr auf.

Der Gleisplan wird nun mittels Papierstreifen auf der Anlage nachgestaltet und solange korrigiert, bis eine stimmige Gleisgeometrie entstanden ist. Für die Bögen werden die Streifen in ca. 7 mm Abstand eingeschnitten. So sind auch weiche Übergangsradien leicht darstellbar. Nun wird die Gleismitte mit einem dunklen Stift aufgezeichnet. Für eine weichen Gleisverlauf in den Radien nutzte ich als Schablone einen Messingdraht mit 1 mm Durchmesser, welcher mit kleinen Nägeln auf der Grundplatte fixiert wird. Auf die Anlagenplatte klebt man danach auf die Striche beidseitig klebendes Klebeband. Der dunkle Strich scheint durch das Klebeband, so daß man die Schwellenschablone korrekt auf die Gleismitte ausrichten kann. Jetzt werden die Schwellen in die Schablone eingelegt und auf dem Klebeband festgedrückt. In Bögen befestigte ich einen Messingdraht im richtigen Abstand von der Gleismitte auf der Anlage und legte die Schwellen an diesen an. Somit folgt man dem weichen Gleisverlauf und bekommt sehr schöne Übergangsradien.

Nachfolgend verzinnt man die Schwellen je links und rechts. Das Schienenprofil wird ebenfalls auf der Unterseite verzinnt. Nun lötet man die Profile im Abstand von ca. 8 Schwellen auf einer Seite fest. Dann werden die dazwischenliegenden Schwellen mit dem Profil verlötet. Für diese Arbeit ist es hilfreich, sich kleiner Lötlehren zu bedienen. Ich habe dazu in 1,5 mm starke Messingplatten im Schienenabstand (6,5 mm) + Schienenkopfbreite (0,55 mm) 1 mm Löcher gebohrt und in diese kleine Messingdrahtstücke gepresst, welche auf der abzulehrenden Seite auf 0,75 mm gekürzt wurden. So kann man die Lehre auf die Schienenprofile aufsetzen und die Schienen zueinander fixieren. Diese Art von Lehre hat sich sehr gut beim Gleisbau bewährt.

So arbeitet man sich Zentimeter für Zentimeter auf der Anlage voran. Aber Lohn der ganzen Mühe ist ein wirklich toll aussehendes Gleis, welches recht realitätsnah aussieht.

Zu guter Letzt werden die Schwellen mit einem dunkelbraunen Anstrich versehen. Somit ist das Rohgleis fertig.

Probegleise für TTe

Zwischenzeitlich habe ich versucht, auch die Kleineisen nachzubilden. Dazu habe ich verschiedene Wege ausprobiert. Dies reichte von der Verwendung der TT-filigran Kleineisen über selbstangefertigte Drahtnägel mit Blechplatten bis hin zu geätzten N-Fine-Scale Bauteilen (Edelstahlnägel und Messing- Unterlegplatten. Im Übersichtsfoto kann man die Wirkung der verschiedenen Ausführungen vergleichen.

Bei den TT-filigran Kleineisen musste ich die innere Nachbildung der Schrauben abtrennen, damit die Radkränze bei der Verwendung von Code-40 Schienenprofilen nicht auf den Kleineisen rattern. Weiterhin habe ich alle 8 Schwellen einen Drahtbügel in die Schwellen einführen müssen, um damit das Schienenprofil in seiner Lage zu fixieren, da der Schienenfuß meines Schienenprofils schmaler ist, als das für die Kleineisen vorgesehene. Weiterhin musste ich das Schwellenprofil nachfräsen, damit es der Geometrie der von mir nachgebildeten Strecke entsprach.

Den größten Aufwand machte die Herstellung der selbstgefertigten Nägel und Unterlegplatten. Optisch sieht das zwar sehr gut aus, aber für mehrere Meter Gleis ist dieser Aufwand einfach zu hoch und auch die Stabilität des Gleisjoches war nicht ausreichend.

Die Verwendung von geätzten Bauteilen aus dem N-Finescale Sortiment brachte da schon eine erhebliche Erleichterung. Einen kurze Beschreibung der Herstellung eines Gleisjoches aus diesen Bauteilen folgt im nächsten Absatz.

Letztendlich bin ich beim Bau der Gleise bei der althergebrachten Art geblieben, d.h. die Schienenprofile wurden auf Cu-kaschiertes Basismaterial aufgelötet. Dies bietet eine hinreichende Stabilität und mit bloßem Auge sieht man die Feinheiten der Kleineisen fast nicht. Sinnvoll ist die Nachbildung sicher für eine kleine Fotostrecke, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Finescale-Gleise für TTe

Die Bauteile für die Nägel und Unterlegplatten stellte mir ein befreundeter Modelleisenbahner zur Verfügung. Da es mir zu mühsam war, die vielen Löcher per Hand zu bohren und auch noch die Nägel bei einpressen wegschnippsten, habe ich mir als erstes eine Vorrichtung gefertigt, die vier Nägel auf ein Mal aufnimmt und im richtigen Abstand fixiert. Über eine mittige Führung aus 1 mm MS-Draht habe ich dann die Nägel mit den aufgefädelten Platten mit einem Arbeitsgang in die Holzschwellen gepresst. Danach habe ich die Schienenprofile eingezogen und die Nägel letztendlich bis auf Anschlag gegen den Schienenfuß vollständig eingepresst. Dies sah super aus und war auch hinlänglich exakt. Der Zeitaufwand für die Fertigung war aber trotzdem enorm. Aus diesem Grund habe ich diese Bauart nicht weiter verfolgt. Auch war die Fixierung der Profile nicht ausreichend. Eventuell hätte ich ebenfalls alle paar Schwellen eine Lötschwelle einziehen müssen.